Der Zehentstadel in Babenhausen soll saniert und zu einem Kulturzentrum umgenutzt werden.
Kulturzentrum im Zehentstadel Babenhausen
1. Preis Vergabeverfahren
Ort: Babenhausen, Landkreis Unterallgäu
Bauherr: Markt Babenhausen
Themen: Bauen im Bestand, Denkmalschutz, Umbau, Revitalisierung
Planung / Realisierung: 10/2023 –
Größe: 1.687 qm BGF
Leistungsphasen: LPH 1 – LPH 9
Projektteam: Andreas Ferstl, Teresa Kunkel, Peter Moos, Fabian Matella
Das Gebäude stellt einen bedeutenden Bestandteil der Babenhausener Schlossanlage dar und gehört mit seiner Entstehungszeit in der zweiten Hälfte des 16. Jh. zu den ältesten erhaltenen Bauteilen der ehemaligen Ökonomie des Schlosses. Der Zehentstadel steht unter Denkmalschutz. Er ist nicht nur von historischer sondern auch von architektonischer und städtebaulicher Bedeutung. Besonders bemerkenswert ist neben der gut erhaltenen Fassadengestaltung auch das Dach mit den zahlreichen Gauben, die zur Belüftung der eingelagerten Güter dienten.
Der Zehentstadel wurde ursprünglich als Lagerort für den sogenannten Zehnt genutzt, die steuerlichen Naturalabgaben der Bauern an den Herrscher.
In den 1960er Jahren wurde das Gebäude durch einen Umbau für die Fürst-Fugger-Brauerei umgenutzt. Dabei wurden zahlreiche Holzstützen im Erdgeschoss sowie die Deckenkonstruktion entfernt und durch eine Stahlbetonkonstruktion ersetzt. Die Nutzung als Brauerei endete bereits 1980.
Das Ziel des Projekts ist es das leerstehende Gebäude zu revitalisieren und einer neuen Nutzung zuzuführen. Dabei soll das Gebäude behutsam saniert und die historischen Bauelemente, wie die beeindruckende Dachkonstruktion, bewahrt werden. Gleichzeitig werden die Anforderungen an einen Veranstaltungssaal wie Barrierefreiheit, Akustik und Brandschutz integriert. Die Stahlbetoneinbauten aus den 60er Jahren werden rückgebaut. Neue Konstruktionen werden in Holz ausgeführt und unterstützen den Charakter des Stadels.
Der Kulturstadel wird somit zu einem einzigartigen kulturellen Zentrum für Babenhausen und die Region.