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Umbau und Erweiterung Alpenstadtmuseum, Sonthofen

1. Preis Mehrfachbeauftragung 2019

Städtebau und äußere Gestaltung
Die beiden denkmalgeschützten Kopfbauten erhalten einen einheitlichen Rücken, als ruhigen Hintergrund. Dabei wird das neu gestaltete 70er-Jahre Haus mit dem Neubau verschmolzen. Die ortstypische Typologie unmittelbar aneinandergebauter, giebelständiger Häuser wird neu interpretiert, die abwechslungsreiche Dachlandschaft gliedert das Gebäude. Damit reagiert es in Maßstäblichkeit und Materialität direkt auf die unmittelbare Umgebung. Das neue Ensemble erscheint in seinem natürlichen Umfeld gewachsen. Die neuen Freiräume weisen unterschiedlichen Qualitäten auf:

Die Gebäudekante zum Kirchplatz wird mit einer profilgleichen Erweiterung des Lukashauses geschlossen. Die historische städtebauliche Situation, bestehend aus Haupt- und Wirtschaftsteil wird wiederhergestellt. Der neue Hauptzugang befindet sich eben hier, in städtebaulich wichtiger Lage mit Orientierung zur Innenstadt und gegenüber der denkmalgeschützten Pfarrkirche St. Michael.

Zwischen altem Bauernhaus, Lukashaus und der neuen Erweiterung des Museums lädt ein geschützter, grüner Freibereich zum Verweilen ein. Der alte Bauerngarten südlich des Ensembles wird erhalten und bleibt wichtiger Bestandteil des Rundgangs im Museum.

Die Fassaden von Neubau und 70er Jahre Bau werden einheitlich in Holz verkleidet, einem typischen Baustoff der Region. Die durchlaufenden, tiefen Deckleisten binden die Fenster des Ausstellungsbereiches ein und lassen so ein ruhiges Fassadenbild entstehen. Die Schichtung der Fassaden ermöglicht eine unsichtbare Integration von Sonnenschutz und Verdunkelung. Das Tragwerk des Neubaus ist als monolithische Stahlbeton-Konstruktion konzipiert. Dies liefert ausreichend Speichermasse für die klimatischen Anforderungen des Museums.

Mit Fassade und Dachlandschaft entsteht ein Beitrag zum modernen Bauen in historischer Umgebung und zur gewünschten Ortsbildpflege von Sonthofen sondern auch ein Beitrag zur Verwendung nachwachsender Rohstoffe.

Gebäudefunktion und innere Gestaltung
Der Besucher betritt das Museum vom Kirchplatz aus. Im Foyer befindet sich Empfang, Garderoben und Gästetoiletten. Das Museumscafe ist im direkten Anschluss im Lukashaus untergebracht. In den historischen Räumen mit Stubencharakter und Ausblick auf die Kirche und Platzfläche können die Besucher hier verweilen. An der Rückwand des Foyers, direkt sichtbar vom vom Haupteingang aus, befindet sich der Aufgang zu den Ausstellungsflächen. Dort öffnet sich unter dem Dach eine großzügige Museumslandschaft. Wohl gesetzte Ausblicke auf die Umgebung, das Spiel mit hohen Dachflächen und niedrigen Übergängen erzeugen eine spannungsvolle Raumsequenz.

UMBAU UND ERWEITERUNG ALPENSTADTMUSEUM SONTHOFEN
1. Preis Mehrfachbeauftragung, 2019
Architekturpreis des Bezirks Schwaben, 2023

Bauherr: Stadt Sonthofen
Ort: Sonthofen
Leistungsphasen: 1–9
Planung / Realisierung: 2019–2022
Größe: 2130 qm BGF
Architekt: Andreas Ferstl Architekten in Kooperation mit h33 architekten
Projektteam: Andreas Ferstl, Anna Jacob, Peter Moos, Andreas Demharter, Ann–Kathrin Gügel

Veröffentlichungen:
Divisare, 2023
Archdaily, 2023
Archello, 2023
BauNetz „Sonthofener Giebellandschaften“, 2023
detail, „Harmonisches Ensemble“, 2023
afasia, 2023