Neugestaltung Verwaltungsgebäude am Bavariaring, München

Berschänkter Realisierungswettbewerb 1.Preis
Ort: München, Bavariaring 31
Bauherr: Verband baugewerblicher Unternehmer Bayerns e.V.
Planung / Realisierung: 2012 – 2015
Architekt: Andreas Ferstl in Muck Petzet und Partner Architekten
Projektteam: Andreas Ferstl, Sebastian Thomas, Andreas Demharter, Birgit Müller, Matej Krivan
Lph. 6-8: Linsmayer Projekte, Johannes Geiling, Kilian Gerle
Textildesign: Sylvie Krüger, www.sylviekrueger.de

Bestand / Ensemble

Der Bavariaring ist als Teil des geschützten Ensembles Wiesenviertel geprägt von einer offenen Bebauung, bestehend aus großmaßstäblichen, repräsentativen Stadtvillen. Das Bestandsgebäude von Ackermann und Partner ist die Interpretation einer Villa im Sinn der gemäßigten Moderne. Großmaßstäbliche, industrielle Glasflächen mit einer feinmaschigen Rasterstruktur bestimmen die Fassade – gleichzeitig gibt es handwerkliche Details, wie die Bleischindelverkleidungen und die das Einzelhaus betonende Form des Zeltdaches.

Außenansicht des Gebäudes "Bavariaring"
Außenansicht des Gebäudes "Bavariaring"
Außenansicht des Gebäudes "Bavariaring"
Erläuternde Grafik zum Gebäude "Bavariaring"
Erläuternde Grafik zum Gebäude "Bavariaring"

Eingliederung in die Umgebung

Unser Entwurf führt diese Ansätze – aus heutiger Sicht – weiter: Die Rasterung bleibt als Grundsystem des Hauses präsent, die Öffnungsanteile werden jedoch deutlich verringert. Das Haus wird deutlicher massiver und damit stärker an die historische Umgebung mit ihren Putz-Lochfassaden angenähert. Die Fassade erhält – ebenfalls in Analogie zu den historisch repräsentativen Bauten der Nachbarschaft – eine architektonische Gliederung und Tiefenschichtung. 

Plan des Gebäudes "Bavariaring"
Plan des Gebäudes "Bavariaring"

Gestaltqualität 

Die Fassade besteht aus geschoßhohen, massiven, räumlich geknickten Beton-Fertigteilen aus Faserbeton und Aluminium-Fensterkonstruktionen. Die Tiefenschichtung zwischen der Außen liegenden Betonstruktur und den zurückgesetzten Öffnungen wird zu einem spielerischen Wechsel unterschiedlicher Formate und Fensterpositionen genutzt. 

Die unterschiedlichen Nutzungen: Konferenzgeschoß, Bürogeschoße und Wohnungen drücken sich durch subtile Unterschiede in den Öffnungsformaten aus.

Foto einer Begutachtung eines Fassadenelements
Außenansicht des Gebäudes "Bavariaring", Detail Fassade
Außenansicht des Gebäudes "Bavariaring", Detail Fassade
Innenansicht des Gebäudes "Bavariaring"
Innenansicht des Gebäudes "Bavariaring"
Innenansicht des Gebäudes "Bavariaring"
Innenansicht des Gebäudes "Bavariaring"
Innenansicht des Gebäudes "Bavariaring"
Innenansicht des Gebäudes "Bavariaring"

Innere Funktion + Gestalt

Eine neue Grundrissorganisation der Bürogeschosse, bestehend aus offenen und geschlossenen Zonen, bringt Tageslicht bis in die Kernzonen und macht den trapezförmigen Grundriss des Gebäudes erlebbar.

Das ehemals als Lager genutzte Erdgeschoss wurde zum großzügigen Konferenzbereich umgebaut. Über ein speziell entwickeltes Vorhangsystem lässt sich der Raum in nahezu jede Konfiguration aufteilen. Die Vorhangpakete bestehen aus einer doppelt gehängten schweren, schalldämmenden Textilqualität und werden per Hand über ein Schienensystem in die gewünschte Position gebracht.  Der Außenbezug des in den Boden versenkten Geschosses wird über einen eingeschnittenen Hof zum Esperantoplatz hin verbessert.